Der Fachanwalt für Arbeitsrecht

Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht ist ein Jurist, der als Rechtsanwalt mit Zusatzqualifikation tätig ist. Rechtsanwälte sind nach Studium und Rechtsferendariat sogenannte Volljuristen und zunächst Generalisten. Sie können sich jedoch spezialisieren und besondere Kenntnisse in einzelnen Fachgebieten erwerben. Die Fachanwaltsordnung regelt das Verfahren, wie ein Rechtsanwalt zum Fachanwalt werden kann. Wie wird ein Jurist Fachanwalt? Der Rechtsanwalt muss bei der zuständigen Rechtsanwaltskammer einen Antrag zum Führen der Bezeichnung „Fachanwalt für Arbeitsrecht“ stellen. Die Kammer prüft, ob die Voraussetzungen vorliegen. Was sind die Voraussetzungen? Der Antragsteller muss in den letzten sechs Jahren vor dem Antrag mindestens drei Jahre als zugelassener Rechtsanwalt tätig gewesen sein. Er muss außerdem in den drei Jahren vor dem Antrag mindestens 100 Fälle von Arbeitsrecht bearbeitet haben. Weiter sind besondere theoretische Kenntnisse auf dem Gebiet des Arbeitsrechts nachzuweisen. Diese werden durch spezielle Lehrgänge mit 120 Unterrichtsstunden und Prüfungen belegt. Wird der Antragsteller von der Rechtsanwaltskammer zum Fachanwalt für Arbeitsrecht zugelassen, ist er zu jährlichen Fortbildungen oder wissenschaftlichen Veröffentlichungen in seinem Spezialgebiet verpflichtet. Den Titel Fachanwalt für Arbeitsrecht dürften also nur diejenigen Rechtsanwälte führen, die die vorgeschriebenen Qualifikationen erfüllen. Wer einen Rechtsanwalt für Angelegenheiten zum Arbeitsrecht sucht kann sich grundsätzlich an jeden beliebigen Rechtsanwalt wenden. Denn prinzipiell können alle Rechtsanwälte Mandanten in Fragen des Arbeitsrechts beraten und vertreten.Ein Fachanwalt weist jedoch bestimmte Qualifikationen nach. Es ist klar, dass er neben umfangreichen Erfahrungen auch über aktualisiertes Fachwissen verfügt, das er durch laufende Fortbildungen erwirbt. Bei der Wahl eines geeigneten Rechtsanwalts helfen neben diesen Überlegungen Mundpropaganda oder Bewertungsportale im Internet. Auch der Internetauftritt einer Kanzlei ist aussagekräftig. Denn er ermöglicht einen ersten Eindruck. Dieser kann im persönlichen Erstgespräch überprüft werden. Wen vertreten Fachanwälte für Arbeitsrecht? Diese Fachanwälte werden sowohl für Arbeitgeber, als auch für Arbeitnehmer und Personal- und Betriebsräte tätig. Dafür müssen die Juristen das Individualarbeitsrecht besonders gut kennen, das die rechtliche Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer regelt. Und sie müssen das Kollektivarbeitsrecht beherrschen, sobald die Themen Mitbestimmungsrechte und Betriebsverfassung zu bearbeiten sind. Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht kann beauftragt werden, wenn es um Kündigungen von Arbeitnehmern geht. Die Anwälte helfen bei Kündigungsschutzklagen und handeln Abfindungen aus. Rechtsanwälte kontrollieren Arbeitsverträge, Änderungsverträge und Aufhebungsverträge auf ihre Rechtmäßigkeit hin. Bei Abmahnungen, Fragen zu Arbeitszeugnissen und der Durchsetzung von Mindestlohn sind sie ebenfalls Ansprechpartner.Geht es um Kündigungen während Schwangerschaft oder bei Schwerbehinderung, um Mobbing oder Genehmigung von Urlaub können diese Fachanwälte ebenfalls beauftragt werden. Der Fachanwalt für Arbeitsrecht ist ein Spezialist in Fragen des Arbeitsrechts. Mit der offiziellen Bezeichnung weist er die theoretische Qualifikation und umfangreiche praktische Erfahrungen, sowie die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen nach.


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